Intelligentes Immunsystem

von Dr. med. Ute Dauenhauer

Was denken Sie, wenn Sie „Immunsystem“ hören? Wo wohnt es? Wieso „System“? Habe ich ein „gutes“ oder ein „schlechtes“? Wie kann ich es unterstützen?

Zunächst: es hat keinen „Hauptwohnsitz“, von dem aus es agiert. Es ist eher ein Netzwerk von gut miteinander kommunizierenden Zellen, Botenstoffen und Informationsträgern. Es arbeitet interdisziplinär zusammen mit unseren Körperzellen, Organen, unserer Psyche und unseren Hormonen. Es ist nicht einfach statisch da! Jeden Tag, sogar jede Sekunde wird seine psychophysische Resilienz dynamisch erarbeitet, aufgebaut, umgebaut, angepasst. Es bestehen Interaktionen und Rückkopplungen mit unserem mentalen Zustand, unserer Ernährung, unserem Darm und unserer Umwelt.

Mal in Bildern ausgedrückt: es ist ein Gesamtphänomen aus „Spezialtruppen“, vergleichbar mit Polizei, Feuerwehr und Rettungskräften, die untereinander blitzschnell kommunizieren, auch mit dem gesamten „Raumschiff Mensch“, allen Bewohnern, Mitgliedern und Organisationen, damit Material zur Abwehr, Rettung und Reparatur punktgenau jederzeit überall sein kann. Und Sie, der Kapitän merken davon im Normalfall: nichts!

Klingt kompliziert und genial – beides trifft zu. Es ist einerseits autonom und andererseits in Relation stehend mit allen Strukturen und anderen Systemen, wie dem Stoffwechselsystem, dem Verdauungssystem und dem Hormonsystem. Was können Sie, der Kapitän / die Kapitänin, tun, damit dieses Super-Netzwerk reibungslos arbeiten kann?

Lassen Sie es „in Ruhe“ arbeiten – das bedeutet ausreichend Schlaf und Entspannung. Schon kleine Mengen Stress sorgen für Verwirrung auf Deck.

Versorgen Sie die „Mannschaft“ Ihres Immunsystems mit naturbelassenem Essen und Wasser. Der Darm und das Immunsystem interagieren aufs Engste.

Suchen Sie den Kontakt mit der Umwelt, der Natur: Gehen Sie so oft wie möglich in den Wald spazieren und Sport treiben. Die Terpene der Bäume sind ein Teil des „Wald-Immunsystems“ – und die unterstützen auch IHR Immunsystem!

Pflegen Sie Kontakt und Austausch mit anderen Menschen: Studien konnten aufzeigen, dass Menschen sich gegenseitig brauchen, um gesund zu bleiben oder es wieder zu werden. „Der Mensch ist des Menschen bester Heiler“, soll Paracelsus gesagt haben.

Trainieren Sie! Damit ist zum Einen Sport gemeint und zum Anderen eine nicht übertriebene Hygiene! Denn nur wenn die „Mannschaft“ des Immunsystems regelmäßig üben bzw. den Ernstfall trainieren kann, bleibt sie fit. Dabei darf sie auch mal an ihre Grenzen gehen, um fit zu bleiben. Zuviel Hygiene entzieht dem Körper das Boot-camp! Kinder, die auf Bauernhöfen und im Kontakt mit Tieren und Garten aufwachsen, haben ein robusteres Immunsystem.

Sinn und Wertschätzung

Jeder Kapitän weiß das: die Mannschaft muss wissen, wo es hingeht, wofür sie unterwegs Stund mit welcher Ethik. Menschen brauchen Arbeit und Engagement mit Sinn und Ziel und Anerkennung. Auch das quittiert das Immunsystem mit guter Funktion. Wie gut „Ihre Mannschaft“ arbeitet, miteinander kommuniziert und aufeinander achtet, hängt größtenteils von Ihnen selbst ab. Viel weniger von äußeren Umständen oder künstlichen Stimulantien als viele denken.
Um im Bild zu bleiben: gute Schutzschilde und erfolgreiche Team-Organisation bringen Sie unbeschadet oder zumindest nur mit kleinen Kratzern durch den Asteroidengürtel und durch Raum und Zeit.

Ahoi!

Our immune system

Dr. med. Ute Dauenhauer

What do you think when you hear „immune system“? Where does it live? Why „system“? Do I have a „good“ or a „bad“ one ? How can I support it?

First of all: It has no „main residence“ from where IT operates. It is rather a network of well-communicating cells, messengers and information carriers. It works interdisciplinary together with our body cells, organs, our psyche and our hormones. It is not simply static there! Every day, even every second, its psycho-physical resilience is dynamically worked out, built up, reconstructed and adapted. There are interactions and feedbacks with our mental state, our nutrition, our intestines and our environment.

Expressed in pictures: It is an overall phenomenon of special forces, police, fire brigade and rescue services, which communicate with each other at lightning speed, also with the entire „spaceship human being“, all inhabitants, members and organisations, so that material for defence, rescue and repair can be anywhere at any time with pinpoint accuracy. And you, the captain, normally notice nothing.

Sounds complicated and ingenious – and it is. On the one hand, it is autonomous and on the other hand, it is in relation to all structures and other systems, such as the metabolic system, the digestive system and the endocrine system.

What can you, the captain, do to make this super network work smoothly?

Let it work „in peace“: sufficient sleep and relaxation. Even small amounts of stress cause confusion on deck.

Provide „the crew“ with natural food and water. Gut and the immune system interact very closely.

Offer contact with the environment, with nature: go for walks in the woods and do sports as often as possible. The terpenes of the forest are part of the forests immune system and support YOUR immune system.

Maintain contact and exchange with other „spaceships“: Many studies have shown that people need each other to stay healthy or to become healthy again. „Man is man’s best healer“, Paracelsus is said to have said.

Training! This refers to both sport and not exaggerated hygiene. A team trains regularly in case of emergency, goes to its limits to stay fit. Too much hygiene deprives the body of the boot camp! Children who grow up on farms and in contact with animals and garden are much more robust.

Sense and appreciation. Every captain knows this: The crew has to know where they are going, what they are doing on the way, and with what ethics. People need work and commitment with sense and purpose and recognition. The immune system also acknowledges this with good function.

How well „your team“ works, communicates with each other and pays attention to each other depends largely on yourself. Much less from external circumstances or artificial stimulants than many think. To stay in the picture: good protective shields and successful team organization will get you through the asteroid belt and through space and time undamaged or at least with only small scratches.

Ahoy.