Riskanter Pistenspaß
von Dr. med. Ute Dauenhauer
Nur selten sind die pistenhungrigen Gelegenheitssportler optimal auf ihren Skiurlaub vorbereitet. Wer über das ganze Jahr hinweg nur wenig Fitness betreibt, mutet seinem Körper plötzlich Anstrengungen und Belastungen zu, die er nicht immer ohne weiteres verkraften kann. Von circa 4 Millionen Bundesbürgern, die jährlich die Skisaison nutzen, ziehen sich im Winter etwa 65.000 Skifahrer eine Verletzung zu. Der Anteil an Beinbrüchen und Fußverstauchungen ist dabei in den letzten Jahren zwar rückläufig – was unter anderem auch an der verbesserten Skiausrüstung liegt -, Knie- und Kopfverletzungen treten jedoch gleichbleibend häufig auf.
Insbesondere die veränderte Technik des heute weitverbreiteten Carving-Skis stellt ein großes Risiko für eine Überdehnung der Kniebänder dar. Denn die spezielle Fahrtechnik, bei der eine Kurve durch einen Druck des Skifahrers auf die Skikanten eingeleitet wird, bewirkt, dass die Knie des Betroffenen stärker belastet werden. Bei schlechter körperlicher Verfassung und unangemessener Vorbereitung kann es dabei leicht passieren, dass die Kontrolle über den Ski verloren geht, und der Sportler versucht, einen Sturz durch eine Überdehnung der Kniebänder zu vermeiden. Ein Kreuzbandriss ist vorprogrammiert.