Erste Hilfe bei Sportverletzungen

von Dr. med. Ute Dauenhauer

Jeder Sportler weiß, wie schnell es zu Sportverletzungen kommen kann. Die Ursache kann entweder in einer unsachgemäßen Ausübung der Sportdisziplin liegen oder aus einem Fehlverhalten des sportlichen „Gegners“ entstehen. Ein falscher Tritt oder eine unpassende Reaktion können schnell dazu führen, dass der Sportler sich eine Verletzung der Muskeln, der Bänder oder aber auch anderer Körpergewebe zuzieht.

Damit der verletzte Sportler nicht unnötig lange an den Folgen der Verletzung zu leiden hat und möglichst schnell rehabilitieren kann, ist eine unmittelbare erste Hilfe besonders wichtig. Denn die ersten Minuten nach dem Auftreten einer Verletzung entscheiden maßgebend über den weiteren Verlauf der Verletzung.

Bei den unterschiedlichsten Arten der Verletzung – sei es eine Muskelzerrung, ein Muskelriss, ein Muskelfaserriss, Verletzungen der Bänder oder eine Prellung – hat es sich bewährt, spontan nach dem folgenden Muster zu handeln:

Zunächst sollte das betroffene Körperteil ruhig gestellt werden, um es von weiteren Kräfte zehrenden Anstrengungen zu entlasten.
Anschließend sollte eine Maßnahme ergriffen werden, um die betroffene Stelle unverzüglich zu kühlen. Dieses geschieht entweder durch Eispackungen mit Hilfe von kühlenden Taschen oder elastischen Binden. Beachten Sie, dass Sie das Eis niemals direkt auf die Haut auflegen.

Alternativ können auch kühlende Sprays oder entsprechende Heilpflanzenöle aufgetragen werden, wodurch die Kühlung etwas länger anhält. Die Kühlung lindert die Schmerzen und verringert den Blutfluss, um einer Schwellung möglichst vorzubeugen.
Dieser Effekt sollte zusätzlich durch Druckverbände unterstützt werden, da sie mit Hilfe ihres Gegendrucks ein Abklingen der Blutungen fördern. Das Anlegen der Binde sollte dabei jedoch nicht mit zu starkem Druck erfolgen, sondern lediglich als Druckstütze dienen.

Als vierte Maßnahme ist es besonders wichtig, das verletzte Körperteil während der ersten Stunden hoch zu lagern, um das überschüssige Blut aus der Verletzung möglichst schnell wieder abfließen zu lassen.

Die beschriebenen Erste-Hilfe-Maßnahmen nach dem so genannten PECH-Prinzip – P = Pause; E = Eis; C = Compression; H = Hochlagern – ersetzen keinesfalls den Arztbesuch. Sie führen jedoch dazu, dass die anschließende weitere Behandlung durch den Arzt einen besseren Erfolg hat und den Sportler schneller genesen lässt.